FAQ: Fragen zur Mülltrennung

Die dualen Systeme

Wer sind die dualen Systeme und was sind ihre Aufgaben?

Die dualen Systeme in Deutschland organisieren die bundesweite Sammlung, Sortierung und Verwertung gebrauchter Verkaufsverpackungen für Industrie und Handel.

 

Welche Ziele verfolgen die dualen Systeme mit der Initiative „Mülltrennung wirkt“?

Das Ziel der Informationskampagne besteht zum einen darin, die Vermüllung der Gelben Tonnen und Gelben Säcke durch z. B. Restmüll und Fehlwürfe zu reduzieren und so die Qualität des Sammelgemisches zu verbessern. Zum anderen soll die gesammelte Menge an Verpackungen in der Gelben Tonne/ im Gelben Sack erhöht werden. Denn es landen heutzutage noch viel zu viele Verpackungen im Restmüll und werden damit dem Recycling entzogen.

 

Welche Rolle spielen die Bürger*innen für die dualen Systeme?

Das Sammel- und Sortierverhalten der Bürger*innen ist für ein erfolgreiches Recycling bedeutsam. Denn nur, wenn möglichst viele Verpackungen gesammelt und korrekt getrennt werden, sind die vom Gesetzgeber vorgeschriebenen Recyclingquoten erfüllbar.


Gebrauchte Verpackungen dürfen auf keinen Fall im Restmüll entsorgt werden. Denn dann werden sie verbrannt und stehen für das Recycling nicht mehr zur Verfügung. Das gilt auch umgekehrt: Restmüll darf unter keinen Umständen in den Sammelbehältnissen für gebrauchte Verpackungen (Gelbe Tonne/Gelber Sack, Papiertonne, Glascontainer) landen. Der Restmüll beeinflusst das Recycling der gesammelten und korrekt getrennten Verpackungen extrem negativ bzw. macht es teilweise unmöglich.


Diese Zusammenhänge sind dem Gesetzgeber bewusst. Daher hat er mit dem Verpackungsgesetz (VerpackG) 2019 neben der Erhöhung der Recyclingquoten auch die Bürger*innen in die Pflicht genommen und ihnen die getrennte Sammlung gebrauchter Verpackungen gesetzlich vorgeschrieben (§13 VerpackG).

Das Verpackungsgesetz

Was besagt das Verpackungsgesetz (VerpackG)?

Ziel nach § 1 VerpackG ist es,

  1. die Auswirkungen von Verpackungsabfällen auf die Umwelt zu vermeiden oder zu verringern.
  2. Hersteller und Händler in die Verantwortung zu nehmen, damit sie Verpackungsabfälle vermeiden, wiederverwerten oder dem Recycling zuführen.

Das VerpackG legt fest, welche Pflichten Hersteller, Händler, Importeure, Exporteure und die Verbraucher*innen haben, damit Verpackungen recycelt werden können und so die Umwelt geschont wird.

 

Was unternimmt der Gesetzgeber, damit mehr Kunststoffabfälle recycelt werden?

Am 01. Januar 2019 ist das Verpackungsgesetz (VerpackG) in Kraft getreten und gibt deutlich höhere Recyclingquoten vor. Ab 2022 liegen die Recyclingquoten für Glas, PPK, Weißblech, Aluminium sowie Kunststoff (Gesamt) bei 90% bzw. Kunststoff (werkstoffliche Verwertung) bei 63%. Für Getränkekartons ist eine Recyclingquote von 80%, bei sonstigen Verbundverpackungen von 70% vorgeschrieben.

 

Zudem sind die dualen Systeme im Gesetz dazu aufgefordert, für recyclinggerechte Verpackungen günstigere Beteiligungspreise für die duale Entsorgung anzubieten. Das soll Handel und Hersteller motivieren, ihre Verpackung recyclinggerecht zu gestalten. Seit der Installation der gesetzlichen Regelung für Verpackungsentsorgung wird ohnehin schon der Grundsatz verfolgt, dass mehr Verpackung auch zu mehr Kosten bei Industrie und Handel führt, um einen wirtschaftlichen Anreiz zur Verpackungsreduzierung zu setzen.

 

Was unternimmt der Gesetzgeber in Deutschland, um die Vermüllung von Umwelt und Meeren zu verhindern?

Grundsätzlich sorgt der Gesetzgeber über das Verpackungsgesetz (VerpackG) zunächst dafür, dass wir in Deutschland ein gut funktionierendes Sammel- und Recyclingsystem für Verpackungsabfälle haben. Darum kümmern sich die dualen Systeme. Das Gesetz verpflichtet Hersteller von Verkaufsverpackungen, sich finanziell an der Sammlung, Entsorgung und Verwertung dieser Verpackungen zu beteiligen, und legt Recyclingquoten fest. Um zusätzlich die Vermüllung unserer Umwelt und Ozeane durch Kunststoffe zu vermeiden, verbietet der Gesetzgeber seit dem 3. Juli 2021 viele Einwegprodukte aus Kunststoff. Dazu zählen zum Beispiel:

  • Becher aus expandiertem Polystyrol (häufig bezeichnet als „Styropor“)
  • Einweg-Geschirr, auch aus „Bioplastik“ oder Pappe (mit Kunststoffanteil oder beschichtet)
  • Fast-Food-Verpackungen
  • Trinkhalme
  • Rühr- und Wattestäbchen

In den nächsten Jahren werden noch weitere Regelungen in Kraft treten. So müssen ab 2023 Caterer, Lieferdienste und Restaurants ihren Kund*innen Mehrwegbehälter als Alternative zu Einwegbehältern für Essen und Getränke zum Mitnehmen und Bestellen anbieten, die für die Kund*innen nicht teurer sind als Einweglösungen.

 

Darüber hinaus engagiert sich die Bundesregierung weltweit für die Vermeidung von Plastikabfall und den Schutz der Meere. So wurden zum Beispiel mit anderen beteiligten Staaten Aktionspläne gegen Meeresvermüllung vereinbart und Partnerländer werden finanziell beim Aufbau von Abfall- und Kreislaufmanagement-Systemen unterstützt.

 

Quelle:
https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/nachhaltigkeitspolitik/einwegplastik-wird-verboten-1763390

Umweltschutz

Wie gelangen Kunststoffverpackungen (aus Deutschland) in die Umwelt und die Meere?

Etwa 4,8 bis 12,7 Millionen Tonnen Kunststoff gelangen jedes Jahr in unsere Meere. Diese Plastikabfälle stammen nicht nur von Schifffahrt und Fischerei. Ein Großteil wird von Land aus über Flüsse und Wind in die Meere getragen. Gerade in Ländern, die über keine gut funktionierende Abfallsammlung und -entsorgung verfügen, geraten große Mengen an Müll in die Umwelt. So stammt der Hauptteil der Kunststoffabfälle in den Meeren (90 Prozent) aus acht Flüssen in Asien sowie dem Nil und dem Niger. Die größten Mengen kommen dabei aus dem Gelben Fluss (China), dem Yangtse (China), dem Mekong (Vietnam) und dem Ganges (Indien). Doch auch in Deutschland, wo ein effektives Sammel- und Recyclingsystem für Verpackungsabfälle aus Privathaushalten existiert, ist achtlos weggeworfener Abfall ein großes Problem. Dazu zählen vor allem Einwegkunststoffverpackungen wie zum Beispiel To-go-Becher oder Mund-Nasenschutzmasken. Dafür gibt es sogar einen Begriff: Littering. Der Umwelt zuliebe sollten Abfälle wieder mit nach Hause genommen werden, um sie dort in die dafür vorgesehenen Sammelgefäße oder Abfallcontainer zu entsorgen. Nur so bleiben etwa gebrauchte Verpackungen dem Wertstoffkreislauf erhalten und die darin enthaltenen Rohstoffe können weiter genutzt werden.

 

Quellen:

  • NABU: Plastikmüll und seine Folgen (Link)
  • WWF: Unsere Ozeane versinken im Plastikmüll (Link)
Welche Auswirkung hat eine Vermüllung der Umwelt auf die Natur und insbesondere auf unsere Ozeane?

Abfälle, die in die Natur geraten, gefährden Kleintiere und Pflanzen. Kunststoffe zum Beispiel schaden der Umwelt durch sich absetzendes Mikroplastik oder übertragene Schadstoffe. Gefährdet sind insbesondere unsere Gewässer und Ozeane. Drei Viertel des Abfalls im Meer bestehen aus Kunststoffen. Tausende Tiere, von Fischen über Wale bis hin zu Delfinen und Seevögeln, sterben daran, weil sie sich unter anderem im Müll verfangen, an Plastiktüten ersticken oder den Abfall mit Nahrung verwechseln. Kunststoffe zersetzen sich extrem langsam – über Jahrhunderte oder sogar Jahrtausende. Sie zerfallen allenfalls mit der Zeit in kleinere, wasserunlösliche Partikel, bis hin zu Mikroplastik. In den Ozeanen gelangt dieses Mikroplastik in die Meerestiere und über die Nahrungskette schließlich in den menschlichen Körper. Der Umweltschaden, den nicht korrekt entsorgte (Kunststoff-)Abfälle verursachen, ist immens.

 

Zu Hause korrekt entsorgte Verpackungen dagegen gelangen nicht in die freie Natur oder Ozeane. Im Gegenteil: Sie werden nach der getrennten Sammlung durch die Verbraucher*innen in hochmodernen Sortieranlagen in die verschiedenen Materialarten sortiert und gehen dann in spezialisierte Verwertungsanlagen. Das schützt die Umwelt und wichtige Rohstoffe bleiben erhalten.

 

Quellen:

  • NABU: Plastikmüll und seine Folgen (Link)
  • WWF: Unsere Ozeane versinken im Plastikmüll (Link)
Wie kann die Vermüllung von Umwelt und Meeren verhindert werden?

In Deutschland gibt es ein sehr gut funktionierendes Sammel- und Recyclingsystem für Verpackungsabfälle aus Privathaushalten. Das heißt, alle Abfälle, die Verbraucher*innen zu Hause richtig trennen und entsorgen, gelangen nicht in die Umwelt oder in unsere Gewässer! Im Gegenteil: Verpackungsabfälle aus der Gelben Tonne/dem Gelben Sack sowie aus der Papier- und Glassammlung gehen nach der Sammlung und Sortierung in spezialisierte Verwertungsanlagen. Mit der richtigen Trennung von Restmüll und Verpackungen leisten Bürger*innen also einen wichtigen Beitrag für Umwelt, Klima und Ressourcen.

 

Richtige Mülltrennung ist kinderleicht – weitere Informationen darüber, wie’s funktioniert, gibt es hier.

 

Darüber hinaus können Verbraucher*innen noch mehr tun. Hier nur einige Beispiele:

  • Möglichst Mehrwegverpackungen oder -behältnisse nutzen.
    Das betrifft Verpackungen im Handel wie Mehrweg-Pfandflaschen aber auch den Umgang mit Verpackungen unterwegs. Zum Beispiel a) den eigenen Becher für den Coffee to go verwenden oder einen Pfandbecher nutzen, den viele Gastronomiebetriebe bereits gemeinsam mit offiziellen Mehrwegsystemen alternativ anbieten, oder b) den leckeren Snack für unterwegs in eine Brot- bzw. Lunchbox verpacken anstatt in Butterbrottüten oder Frühstücksbeutel.
  • Unnötige Abfälle vermeiden, also zum Beispiel Jutebeutel statt Plastiktüten verwenden oder Gemüse und Obst lose kaufen.
  • Auf kleinste Verpackungsgrößen wie Probepackungen oder Einzelportionen verzichten, sondern möglichst zu großen Verpackungen greifen.
  • Abfalltüten mitnehmen, wenn ein Picknick geplant ist, und dabei anfallende Abfälle zuhause trennen und entsorgen.

Verpackungen

Was ist eigentlich eine Verpackung und wofür ist sie gut?

Grundsätzlich ist eine Verpackung eine Hülle, die eine Sache oder ein Produkt vollständig oder zum Teil umschließt. In der Regel bestehen Verpackungen aus Papier, Pappe oder Karton, aus Kunststoff oder Verbundstoffen, aus Metall, zum Beispiel Aluminium oder Weißblech, aber auch aus Glas, zum Beispiel Flaschen, oder aus Holz. So eine Verpackung erfüllt meist mehrere Aufgaben. Zuallererst soll sie ihren Inhalt vor Beschädigung und Umwelteinflüssen schützen. Wichtige Aspekte sind aber auch Hygiene, die Präsentation der Ware, Information und Marketing sowie die Transport- und Lagerfähigkeit der Produkte.

 

Eine Verpackung kann (muss aber nicht) aus mehreren Komponenten bestehen: aus dem Packmittel und aus Packhilfsmittel. Das Packmittel ist das Behältnis, in dem sich das Packgut befindet, zum Beispiel Kisten, Tüten, Dosen oder Flaschen. Unter Packhilfsmittel versteht man alle Hilfsmittel, die das Produkt oder die Verpackung zusätzlich schützen und/oder zur Kennzeichnung und Präsentation dienen. Dazu zählen auch Polstermaterialien, zum Beispiel Einlagen aus Wellpappe, Styroporflocken, oder Luftkissen, und Klebeband.

 

Schließlich gibt es noch verschiedene Arten von Verpackungen, je nachdem wo sie eingesetzt werden, dazu zählen: Umverpackungen, Transportverpackungen, Mehrwegverpackungen, Verpackungen schadstoffhaltiger Füllgüter sowie Einwegbestandteile der Mehrwegverpackungen und natürlich Verkaufsverpackungen. Ausschließlich diese Verkaufsverpackungen werden von den dualen Systemen erfasst und verwertet. Wie du Verkaufsverpackungen richtig trennst und entsorgst, damit sie recycelt werden können, erfährst du hier.

Warum sind Verpackungen für viele Lebensmittel wichtig?

Verpackungen für Lebensmittel können aus ganz unterschiedlichen Materialien bestehen, zum Beispiel aus Kunststoff oder Kunststoffverbunden, aus Papier oder mit Kunststoff beschichtetem Karton, aus Aluminium oder Weißblech, aus Glas und auch aus Holz. Für die Sicherheit unserer Lebensmittel erfüllen sie wichtige Funktionen. Zum Beispiel schützen sie Nahrungsmittel vor Feuchtigkeit, Sauerstoff, Keimen oder Wärme. Dadurch verderben sie weniger schnell und Aromen oder Nährstoffe bleiben länger erhalten. Übrigens leisten Lebensmittelverpackungen damit auch einen Beitrag zur Reduzierung von Nahrungsmittelverschwendung. Die gesetzlichen Anforderungen an Lebensmittelverpackungen sind besonders hoch. So dürfen sie keine Inhaltsstoffe oder Bestandteile in Mengen an Lebensmittel abgeben, die die Gesundheit gefährden. Geruch und Geschmack des Lebensmittels dürfen durch die Verpackung nicht beeinträchtigt werden und auch sonst darf die Verpackung den Inhalt nicht  in unvertretbarem Maße verändern.

 

Du naschst gerne Süßigkeiten oder liebst knusprige Chips? Warum auch für diese süßen und salzigen Leckereien Verpackungen wichtig sind und wie du die leeren Verpackungen entsorgst, erklärt der Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie e. V. (BDSI) hier.

Warum steigt das Aufkommen von Kunststoffabfällen, insbesondere im Verpackungsbereich in Deutschland, weiter so stark an?

Die Gründe dafür sind vielfältig. Vor allem neue Konsumtrends sind dafür verantwortlich, z. B. eine deutliche Zunahme des Außer-Haus-Verzehrs oder des Versandhandels. Auch der Trend hin zu mehr Single-Haushalten und verschärfte Hygienevorschriften, z. B. durch die Covid-19 Pandemie, tragen dazu bei.

Welche Mehrwegalternativen gibt es, um Verpackungsabfall zu vermeiden?

Natürlich ist grundsätzlich ein achtsamer Umgang mit Abfall wichtig, um unsere Umwelt zu schützen. Dazu gehört die richtige Entsorgung von Verpackungen und Restmüll. Aber auch die Abfallvermeidung durch Verwendung von Mehrwegverpackungen. Die folgenden Einwegkunststoffverpackungen sollten daher möglichst durch Mehrwegalternativen ersetzt oder aber, falls unvermeidbar, unbedingt korrekt entsorgt werden:

  • Essen und Trinken to go: Becher, Lebensmittelboxen und Einweggeschirr
    Der Kaffee für unterwegs oder das take-away Gericht wird in der Regel in Bechern und Lebensmittelboxen aus Kunststoff angeboten, aus denen das Getränk oder die Mahlzeit direkt gegessen werden kann. Seit dem 3. Juli 2021 sind zwar Becher und Boxen aus Styropor sowie Einweggeschirr aus Plastik verboten, andere Kunststofflösungen jedoch nicht. Um dennoch Kunststoffabfälle zu vermeiden, bieten sich Mehrwegalternativen an:
    – Verwendung eines eigenen Mehrwegbechers sowie eigener Mehrwegboxen für Lebensmittel und Mehrwegbesteck;
    – Nutzung von Pfandbechern oder -boxen aus offiziellen Mehrwegsystemen, die viele Gastronomiebetriebe bereits anbieten.
    Stehen diese Mehrwegalternativen nicht zur Verfügung, sollten Einwegkunststoffartikel wie diese unbedingt korrekt entsorgt werden. Weitere Informationen darüber, wie das funktioniert, gibt es hier.
  • Getränkeflaschen und -verpackungen aus Kunststoff oder Verbundstoffen
    Viele Menschen konsumieren ihre Getränke aus Kunststoffflaschen oder Verbundgetränkeverpackungen. Doch gerade bei Getränken bieten sich umweltfreundliche Mehrwegalternativen an:
    – Mehrwegflaschen aus Glas oder Kunststoff (PET)
    – Nutzung eines Trinkwassersprudlers
    Ab 2022 solltest du gut auf das Pfandzeichen achten, denn der Gesetzgeber weitet die Pfandpflicht für Einweggetränkeflaschen aus Kunststoff deutlich aus. Kunststoffflaschen ohne Pfandzeichen gehören, wie auch Getränkeverpackungen aus Verbundstoffen, in die Gelbe Tonne/den Gelben Sack – sie können recycelt werden.
  • Leichte Kunststofftragetaschen sind bald Vergangenheit
    Geraten sie in die Natur, bleiben sie in Büschen hängen, landen in Bächen und Flüssen, verschmutzen Strände und Meere: leichte Plastiktüten. Dabei gibt es gerade dafür einfache Alternativen:
    – die eigene Tragetasche aus Stoff;
    – wiederverwendbare Obst- und Gemüsenetze;
    – der Einkaufskorb oder Klappkisten;
    – Papiertüten – auch für Obst oder Gemüse – die im Handel angeboten werden.
Warum gibt es nicht mehr kompostierbare Verpackungen?

Biologisch abbaubare („kompostierbare“) Verpackungen sind keine sinnvolle Alternative. Der Begriff „kompostierbare“ Kunststoffverpackungen führt in die Irre, da nach dem biologischen Abbau praktisch kein Kompost übrigbleibt, der verwertet werden könnte. Solche Kunststoffe zersetzen sich lediglich, und das auch nur unter optimalen verfahrenstechnischen Bedingungen, z. B. in großtechnischen Kompostierungsanlagen, aber auch dort oft nicht vollständig. Aus Sicht des Bundesumweltministeriums kann somit ein Eintrag von Kunststoffresten mit dem Bioabfall-Kompost in die Umwelt bislang nicht sicher ausgeschlossen werden. Außerhalb geeigneter großtechnischer Anlagen bauen sich solche Kunststoffe noch schlechter oder gar nicht ab – zum Beispiel bei der Eigenkompostierung da hier die zum Abbau erforderlichen Bedingungen (Temperatur, Feuchtigkeit, Bakterien meist nicht bestehen. Das Attribut „biologisch abbaubar“ kann somit zu einem sorglosen Umgang in Form wilder Entsorgung führen.

Mülltrennung

Ist Mülltrennung sinnvoll?

Die Antwort lautet eindeutig: Ja, Mülltrennung wirkt!

 

Denn nur mit der richtigen Trennung können Verpackungen aus Kunststoff, Metall, Verbundstoffen, Glas, Papier, Pappe und Karton recycelt werden und die Rohstoffe dem Kreislauf erhalten bleiben. Die richtige Mülltrennung durch die Verbraucher*innen ist dafür besonders wichtig. Deshalb solltest du darauf achten, deine Abfälle richtig zu trennen. Restmüll sollte unter keinen Umständen in den Sammelbehältnissen für gebrauchte Verpackungen (Gelbe Tonne/Gelber Sack, Papiertonne, Glascontainer) entsorgt werden. Er behindert die Sortierung und das Recycling der gesammelten Verpackungen erheblich oder macht sie teilweise sogar unmöglich.

 

Warum soll ich den Abfall trennen?

Wichtig ist: Nur die Wertstoffe aus Verpackungen, die über die Sammelbehältnisse Gelbe Tonne/Gelber Sack oder über Glas- und Papiercontainer gesammelt werden, können dem Kreislauf erhalten bleiben. Alles, was in den Restmüll gelangt, wird überwiegend verbrannt und geht somit dem Kreislauf für immer verloren.

Können moderne Maschinen nicht das Trennen übernehmen?

Moderne Sortieranlagen sind für die Sortierung von Leichtverpackungen ausgelegt. Hausmüll auf den Sortierbändern erschwert die Sortierung. Zudem wird durch Verschmutzungen die Recyclingfähigkeit der sortierten Wertstoffe deutlich herabgesetzt. Es gab in der Vergangenheit immer wieder Versuche, Restmüll und Verkaufsverpackungen in einer Tonne zu erfassen und erst in der Sortieranlage voneinander zu trennen. Das Ergebnis war leider nicht befriedigend, da durch den hohen Verschmutzungsgrad keine für ein hochwertiges Recycling geeigneten Wertstoffe aus dem Abfallstrom heraus sortiert werden konnten. Gerade der oft feuchte Restmüll, wie zum Beispiel Küchenabfälle, Speisereste, Teebeutel oder Kaffeefilter, verschmutzt die Verpackungsabfälle enorm. Dies hat negative Auswirkungen auf die Recyclingfähigkeit der Verkaufsverpackungen und setzt die Qualität der gewonnen Recyclingrohstoffe stark herab.

Wo entsorge ich am besten?

Das A und O des Recyclings ist die saubere Abfalltrennung durch die Bürgerinnen und Bürger. Damit leisten sie einen erheblichen Beitrag zum Recycling. Insgesamt stehen für folgende Abfallarten in der Regel eigene Sammelgefäße haushaltsnah bereit: sogenannte Leichtverpackungen (LVP), wozu Verkaufsverpackungen aus Kunststoff, Aluminium, Weißblech und Verbundstoffen zählen, Verpackungsabfälle aus Papier/Pappe/Karton und Glas sowie Restmüll und Bioabfälle.

Die Sammelbehältnisse

Welche Sammelbehältnisse gibt es?

a) Graue/Schwarze Tonne: Restmüll
b) Gelbe Tonne/Gelber Sack: Leichtverpackungen aus Kunststoff, Alu, Weißblech oder Verbundmaterialien wie Getränkekartons (regional auch als Wertstofftonne oder Wertstoffhöfe)
c) Papiertonne: Papier/Pappe/Karton
d) Glassammelbehälter: Behälterglas und Flaschen
e) Biotonne: organische Abfälle

Weitere Informationen zur korrekten Abfalltrennung findest du auch in unseren Trenntabellen:

 

Wo gehört mein Verpackungsabfall hinein?

Was kommt in die Papiertonne, was gehört in die Glascontainer, was muss in den die Gelbe Tonne oder Gelben Sack? Hier stehen praktische Trennhilfen für Verpackungsabfälle zum Download bereit. Bitte beachten: Es sind regionale Unterschiede möglich. Wem z. B. statt Gelber Tonne eine Wertstofftonne zur Verfügung steht, der kann in der Regel auch stoffgleiche Nichtverpackungen wie altes Plastikspielzeug oder Bratpfannen über die Wertstofftonne entsorgen. In einigen Regionen sind die Bürgerinnen und Bürger aufgefordert, ihre Verpackungsabfälle im Wertstoffhof zu entsorgen. Im Zweifelsfall bitte bei der zuständigen Kommune oder dem zuständigen Entsorger nachfragen.

Was gehört nicht in die Gelbe Tonne oder in den Gelben Sack?

Dinge wie Schwimmbrillen und Planschbecken, Zahnbürsten, Kassetten, Windeln oder Essensreste – um nur einige Beispiele zu nennen – gehören nicht in den in die Gelbe Tonne oder Gelben Sack. Eine Übersicht dazu findest du in unseren Trenntabellen.

Richtig hingegen ist, dass in der Gelben Tonne und im Gelben Sack alle Verpackungen gesammelt werden, sofern diese nicht aus Papier, Pappe, Karton oder Glas bestehen.

 

Was ist die Wertstofftonne? Warum dürfen dort mehr als nur Verpackungen rein?

In vielen Städten und Landkreisen in Deutschland gibt es sie bereits. Ob Berlin, Hamburg, Köln, Münster, Duisburg oder Landkreise wie Paderborn, der Rhein-Sieg-Kreis oder Gelsenkirchen. Die Wertstofftonne! Dort werden die Verpackungen gemeinsam mit sogenannten stoffgleichen Nichtverpackungen gesammelt. Oder einfach ausgedrückt: Dort darf Plastik und Metall entsorgt werden, egal, ob es mal eine Verpackung war oder nicht. Wichtig ist, dass es in einem Stück in die Mülltonne passt. Das gilt zum Beispiel für Gegenstände wie: Eimer, Gießkannen, Töpfe, Pfannen, Schüsseln, Schalen, Werkzeuge sowie Kinderspielzeug, Kleiderbügel, Tüten und Folien.

Die Finanzierung der Wertstofftonne erfolgt übrigens immer gemeinsam mit den Städten und Landkreisen.

Warum ist der Gelbe Sack so dünn?

Auf den vorderen Plätzen der beliebtesten Gelbe-Sack-Fragen liegt die nach dem Material: Warum ist die Folie des Gelben Sacks nicht dicker? Hier gilt: Mit so wenig Material wie nötig sollen so viele Verpackungen wie möglich gesammelt werden.  Denn der Gelbe Sack ist nur für leichte Verpackungsabfälle wie Joghurtbecher, Konservendosen, Aluschalen und Getränkekartons gedacht. Schwerere Abfälle wie Holz oder Sperrgut darf er gar nicht schlucken. Ein weiterer Vorteil des dünnen Sackmaterials: Es ist transparent und macht es den Müllwerker*innen leichter zu erkennen, ob dort Abfälle enthalten sind, die nicht hineingehören.

 

Wo entsorge ich Batterien?

Leere Batterien und Akkus kannst du bei der nächsten Sammelstelle abgeben. Eine kostenlose Batterieentsorgung ist beispielsweise hier möglich:

  • Händler und Verkäufer (z. B. Sammelboxen in Drogerien, Supermärkten, Elektro-Fachgeschäften, Tankstellen)
  • Wertstoffhöfe, Recyclinghöfe
  • Bürgerbüros
  • Schadstoffmobile

 

Wie werden Leuchtmittel wie z. B. Energiesparlampen entsorgt?

Leuchtmittel wie LED-Lampen, Energiesparlampen und alte Glühbirnen gehören nicht in die Gelbe Tonne oder den Gelben Sack. Auch die Restmülltonne ist für die meisten modernen Leuchtmittel oder z. B. für Lichterketten tabu. Sie können bei Sammelstellen oder beim Wertstoffhof abgegeben werden. Lediglich Glühbirnen und Halogenlampen darfst du über die Restmülltonne entsorgen.

 

Wohin mit Medikamentenverpackungen?

Vollständig entleerte Medikamentenverpackungen wie Blisterverpackungen von Tabletten gehören in den Gelben Sack, Faltschachteln von Medikamenten aus Karton und Beipackzettel in den Papiermüll. Pharmazeutische Glasbehältnisse werden entsprechend der Farbe in den in den Glascontainer entsorgt.

 

Arzneimittelreste sollten dabei nie über die Spüle oder die Toilette entsorgt werden, denn so können sie in die Umwelt gelangen und dort Schaden anrichten.

 

Recycling

Warum recycelt man Verpackungen?

Derzeit entnimmt die Menschheit der Erde 74 Prozent mehr biologische Ressourcen, als innerhalb eines Jahres von der Natur regeneriert werden können. Deshalb ist die Kreislaufführung von Wertstoffen eine wichtige Aufgabe, denn es gilt, die bisherige einmalige Nutzung von Ressourcen durch Kreislaufwirtschaft zu ersetzen. Das Recycling von Verpackungen leistet hierzu einen wichtigen Beitrag.

Ebenso schützt Recycling das Klima: Durch die Sammlung und Verwertung von Verpackungen leisten die dualen Systeme in Deutschland einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Durch das Recycling von Verpackungen werden jährlich mehrere Millionen Tonnen CO2 eingespart.

Wäre es nicht sinnvoller, den Abfall zu verbrennen, statt ihn mühsam zu sortieren?

Die Müllverbrennungsanlagen in Deutschland bieten grundsätzlich einen effizienten und sicheren Weg, Restabfälle zu entsorgen. Für das hochwertige Recycling von Verpackungen stellen sie jedoch keine Alternative dar. Jedes Kilogramm Kunststoffverpackungen, das der Verbraucher in die Gelbe Tonne oder den Gelben Sack gibt, spart gegenüber der Müllverbrennung klimaschädliches CO2, entlastet damit die Umwelt und spart wertvolle Rohstoffe für zukünftige Generationen.

Was wird aus den unterschiedlichen Verpackungsabfällen?

Die Recyclingfähigkeit und die Einsatzmöglichkeiten der wiederverwerteten Abfälle hängen vom Ausgangsmaterial ab:

  • Metalle wie Aluminium und Weißblech werden eingeschmolzen und zum Beispiel zu neuen Schraubverschlüssen oder Dosen verarbeitet. Wiedergewonnene Rohstoffe aus Metall finden sich aber auch in Karosserien, Kühlschränken und anderen Stahlerzeugnissen wieder.
  • Altglas wird nach Farben getrennt in der Glashütte geschmolzen und zu neuen Glasprodukten geformt.
  • Papier- bzw. Pappverpackungen wie Brötchentüten, Keksschachteln und Versandkartons im Altpapier dienen als Rohstoffquelle bei der Herstellung von neuen Papiererzeugnissen, also zum Beispiel Zeitungspapier und Transportkartons. In speziellen Sortieranlagen wird zunächst nach Papierart getrennt. Anschließend wird das Papier in einer Verwertungsanlage zerfasert und mit Wasser vermischt. Dieser Faserbrei wird gewaschen, gepresst, getrocknet und anschließend zu neuem, bedruckbarem Papier, Hygienepapieren und Kartons verarbeitet. Papierfasern können so zehn- bis 25-mal recycelt werden.*
  • Kunststoffe werden nach Art wie unter anderem Polyethylen (PE), Polypropylen (PP) oder Polyethylenterephthalat (PET) sortiert und unter Verwendung spezieller Rezepturen zu Kunststoffgranulat verarbeitet. Diese Rezyklate aus gebrauchten Kunststoffverpackungen werden heute schon in vielen Produktionsbetrieben eingesetzt und etwa wieder zu Rohren, Haushaltsartikeln, Aufbewahrungs- und Transportboxen, Fleecestoffen, Autoteilen und vielem mehr verarbeitet.
  • Verbundstoffe, wie Getränkekartons und Multilayer-Folien werden, soweit möglich, entsprechend des Hauptmaterials verwertet. So werden beispielsweise die Papierfasern von Getränkekartons in die Papierverwertung gegeben und die Alu- sowie Kunststoffreste als Additiv in der Zementindustrie verwendet.

Quelle:
*Frederic Kreplin, M.Sc.PMV, TU Darmstadt: Häufiger rezyklierbar als gedacht, in Papier + Technik, VAP Mitarbeitermagazin der Papierindustrie (online), 06.02.2020; Der Mythos begrenzter Faserlebenszyklen. Über die Leistungsfähigkeit einer Papierfaser; in: Wochenblatt für Papierfabrikation (2018), Nr. 6, S. 350-357

Lassen sich biologisch abbaubare Kunststoffe gut recyceln?

Auch bei Recyclingprozessen sind biologisch abbaubare Kunststoffe bislang kritisch zu bewerten. Aufgrund ihrer marginalen Mengenanteile bei Kunststoffabfällen ist eine automatische Erkennung und Sortierung dieser Polymere wirtschaftlich und qualitativ nicht darstellbar. Trotz ihrer geringen Mengenanteile am Altkunststoffstrom können sie sich aufgrund ihrer biologischen Instabilität auch negativ auf die Qualität stabiler Kunststoff-Rezyklate auswirken.

Was passiert mit Biomüll?

Aus Bioabfällen wird Kompost oder Biogas hergestellt. Kompost aus Bioabfällen stabilisiert und verbessert den Humusgehalt und die wertvollen Funktionen unserer landwirtschaftlichen Böden. Kompost hilft, die Verwendung von Torf zu ersetzen und wirkt durch seine Nährstoffe positiv auf Pflanzen und Umwelt. Der Einsatz von Kompost verringert zudem den Ausstoß von schädlichen Klimagasen. In vielen Bioabfallbehandlungsanlagen wird aus Bioabfall echte Bioenergie in Form von Biogas. Das wird wiederum zur Stromerzeugung genutzt. Der Biostrom stammt damit direkt aus der Biotonne und kann in Haushalten sowie als Treibstoff für E-Fahrzeuge verwendet werden.

Was passiert mit Restabfall?

Restabfall muss in Deutschland behandelt werden, bevor er deponiert werden darf. Dies erfolgt hauptsächlich durch eine vorgeschaltete energetische Verwertung. Die Überbleibsel der Verbrennung, sogenannte Schlacke, werden z. B. für den Straßenbau verwendet oder deponiert. Die Sammlung von Restabfall wird in Deutschland grundsätzlich über die Kommunen organisiert.

Recyclingrohstoffe

Was sind Rezyklate?

Rezyklate sind Recyclingrohstoffe, die für die Herstellung von neuen Produkten eingesetzt werden. Häufig wird mit dem Begriff Rezyklat vor allem Kunststoffrezyklat verbunden. Das wird zum Beispiel auch aus den Kunststoffverpackungen, die du in der Gelben Tonne oder im Gelben Sack entsorgst, gewonnen und zu neuen Verpackungen, Eimern, Folien, Abflussrohren und anderen Produkten weiterverarbeitet.

 

Wie hoch ist die Produktion / der Einsatz von Kunststoffrezyklaten derzeit? In welchen Produkten werden Kunststoffrezyklate eingesetzt?

Nach aktuellen Erhebungen der Wirtschaft wurden in Deutschland im Jahr 2019 etwa 14,2 Millionen Tonnen Kunststoffe verarbeitet. Dabei wurden mehr als 1,9 Millionen Tonnen, also fast 14 Prozent, Kunststoff-Rezyklate eingesetzt. Die größten Einsatzmengen finden sich insbesondere in den Branchen Landwirtschaft (36,5 Prozent), Bau (23,3 Prozent) und Verpackung (10,9 Prozent).*

 

Quelle:
Conversio-Studie „Stoffstrombild Kunststoffe in Deutschland 2019“, S. 16, August 2020.

Wie kann der Einsatz von Kunststoffrezyklaten gesteigert werden?

Hohe Recyclingquoten sind die wesentliche Voraussetzung dafür, dass Kunststoffe als Wertstoff erhalten bleiben. Diese Recyclingrohstoffe müssen aber auch nachgefragt und in der Produktion eingesetzt werden. Das Verpackungsgesetz verpflichtet deshalb die dualen Systeme, Hersteller zu belohnen, die recycelte Kunststoffe verwenden. Es existieren schon unterschiedliche Initiativen von Herstellern/Händlern und Politik, um den Einsatz von Kunststoffrezyklat zu fördern, die hoffentlich entsprechende Impulse setzen. So sind die dualen Systeme bereits mit Recyclern, Herstellern und Vertreibern im Austausch darüber, wie Hindernisse abgebaut und der Rezyklat-Einsatz gefördert werden kann.