Tipps: Was gehört nicht in den gelben Sack?

Ob amüsant oder abstoßend: Es gibt Dinge, die wirklich nichts in der Gelben Tonne oder im Gelben Sack zu suchen haben. Oft landen sie trotzdem drin. Das erleben die Mitarbeiter*innen von Sortieranlagen Tag für Tag: Etliche „No-Go’s“ finden sich dort auf dem Sortierband. Das waren die auffallendsten Funde – und so gehören sie wirklich entsorgt.

© Hündgen Entsorgung GmbH & Co. KG in Swisttal / Frank Arleth

So gelingt die richtige Entsorgung in der Gelben Tonne oder dem Gelben Sack

Tote Katze

Richtig gelesen. Mitarbeiter*innen einer Sortieranlage haben den Kadaver einer Katze im Verpackungsmüll gefunden. Fehlwurffaktor: unbeschreiblich.

 

So ist es richtig:
Auch wenn meist das Herz am Haustier hängt: Die Körper toter Tiere gelten als Sondermüll und werden entweder vom Tierarzt entsorgt oder bei Sammelstellen der Kommune bzw. Tierkörperbeseitigungsanstalten entgegengenommen. Sofern der eigene Garten nicht in einem Wasser- oder Naturschutzgebiet liegt oder in unmittelbarer Nähe von öffentlichen Wegen und Plätzen, dürfen sie auch dort begraben werden – allerdings nur in mindestens 80 Zentimetern Tiefe. Bei Zweifeln sollten Tierhalter*innen bei der zuständigen Gemeinde nachfragen. Inzwischen gibt es auch viele Friedhöfe für Haustiere. Dort ist eine Bestattung natürlich erlaubt.

Planschbecken

Alles was man für eine gelungene Zeit zwischen Juni und August braucht, geht auch mal kaputt: Schwimmbrillen, Flossen, Planschbecken – sie sind schon zuhauf in der Sortieranlage für Verpackungsabfälle gelandet. Und dort gehören sie nicht wirklich hin!

 

So ist es richtig:
Ab in den Restmüll mit den kaputten Sommer-Utensilien. Sie mögen zwar aus Kunststoff sein, aber deswegen gehören sie bei der Mülltrennung noch lange nicht in die Gelben Tonne oder den Gelben Sack. Es handelt sich schließlich nicht um Verpackungen – und allein darum geht es bei der Gelben Tonne und beim Gelben Sack. Planschbecken und Co. gehören in den Restmüll.

Video- und Audio-Kassettenbänder

Ganz ehrlich: Wer nutzt denn wirklich noch die alten Video-Recorder? Wer im Internet noch keinen Streamingdienst abonniert hat, der schaut Filme mindestens auf DVD oder Bluray und trennt sich beim nächsten Frühjahrsputz dann endlich von den VHS-Kassetten aus den 1990er-Jahren. Aber bitte nicht in die Gelbe Tonne oder in den Gelben Sack damit!

 

So ist es richtig:
Wer sich daran erinnert, wie sehr der Bandsalat einer Kassette im Recorder genervt hat, der kann sich in etwa vorstellen, was die Mitarbeiter*innen einer Sortieranlage jedes Mal aufs Neue durchmachen müssen, wenn sich die Kassettenbänder in der gesamten Anlage verfangen. Macht keinen Spaß. Deswegen: Ab in den Restmüll mit den Kassetten und am besten vorher nicht auseinandernehmen. Übrigens: Auch CDs gehören nicht in die Gelbe Tonne. Das Polycarbonat, aus dem sie bestehen, ist ein wertvoller Rohstoff. Für CDs bieten einige Kommunen deswegen extra Sammelstellen an, bei denen sie abgegeben werden können.

Spritzen

Achtung: Gefährlich für Menschen, die mit Abfall in Berührung kommen, sind Einweg-Injektionsspritzen – vor allem mit Nadeln. Hier besteht nicht nur ein Infektionsrisiko, sondern auch Verletzungsgefahr. Immer mehr solche medizinischen Abfälle landen in der Sortieranlage – darunter besonders häufig Atemschutzmasken aber auch Einmalhandschuhe oder sogar Infusionsschläuche.

 

So ist es richtig:
Medizinische Abfälle wie Spritzen und Co. sollten vom zuständigen Pflegedienst wieder mitgenommen und fachgerecht entsorgt werden. Falls das mal nicht passieren sollte, gehören sie in die Restmülltonne, aber auf gar keinen Fall zu den Wertstoffen, die recycelt werden sollen. Spritzen dürfen aber nicht einfach so über den Restmüll entsorgt worden: Damit sich niemand an der Nadelspitze verletzen kann, müssen Privathaushalte Spritzen in einem wiederverschließbaren Behälter wie einer Glas- oder Kunststoffflasche sammeln und sicher in den Restmüll entsorgen. Das gilt besonders für Spritzen ohne automatischen Sicherheitsverschluss.

 

Mehr Inforamtionen zur korrekten Entsorgung von Atemschutzmasken und Einmalhandschuhen

 

Windeln

Kleine Baby-Popos sind mit einer Windel gut und sicher verpackt, aber dennoch können die Windeln nicht als Verpackung angesehen werden. Ein häufig gemachter Fehler! So landen zahlreiche gut gefüllte Windelpakete in der Gelben Tonne oder im Gelben Sack und finden ihren Weg auf das Band der Sortieranlage – sehr zum Unmut der Mitarbeiter*innen.

 

So ist es richtig:
Auch wenn Windeln den Anschein erwecken, sie bestünden aus Kunststoff, sind sie nicht recycelbar – schon gar nicht nach Benutzung und mit nassem Inhalt. Deshalb gilt auch hier für die Mülltrennung: Die kleinen Stinkbomben gehören nicht in die Gelbe Tonne oder den Gelben Sack, sondern ausschließlich in die Restmülltonne.

Batterien

Bei ganz pedantischer Argumentation könnte man sagen, Batterien verpacken den in ihnen enthaltenen Energiespeicher. Aber eigentlich sollte jedem klar sein: Sie zählen nicht zu den Verpackungen und gehören weder in die Gelbe Tonne noch in anderen Hausmüll. In der Sortieranlage landen die Batterien am Ende bestenfalls im Altmetall – und verunreinigen den Wertstoff dort. Geraten die Batterien in einen Schredder, kann das in einer Katastrophe enden. Erst 2018 ist in einer Verwertungsanlage in Rostock ein Großbrand mit einem Millionenschaden ausgebrochen.

 

So ist es richtig:
Verständlich: Leere Batterien zu horten, ist lästig. Aber es lohnt sich. Nicht nur die Umwelt dankt, auch die von Giften verschonten Wertstoffe bleiben wertvoll. Einfach eine oder mehrere kleine Schachteln neben die Pfandflaschen stellen und die darin gesammelten Batterien beim nächsten Supermarktbesuch in den grünen Sammelbehälter werfen oder beim kommunalen Schadstoffmobil abgeben.

 

Mehr zur richtigen Lagerung und Entsorgung von Batterien und Akkus

 

Anhängerkupplung

Mitsamt Unterbau ist eine Anhängerkupplung in der Sortieranlage gelandet. Genauso werden regelmäßig auch andere kleine Bauteile von Autos oder Fahrrädern – etwa Rückleuchten, Pedalen und Co. – im Gelben Sack entsorgt. Hier haben sie allerdings nichts zu suchen.

 

So ist es richtig:
Wenn überhaupt, dann gehören die Bauteile von Autos und Fahrrädern in den Restmüll. Deutlich sinnvoller ist es allerdings, solche Dinge beim nächsten Werkstattbesuch mitzunehmen und dort fachgerecht entsorgen zu lassen. Denn dann können auch diese Wertstoffe recycelt werden.

Zeltplanen

Ganze Zelte oder Abdeckplanen aus Gewebestoff, am besten noch mit Ösen: keine Seltenheit in einer Sortieranlage. Ganz klar daneben geworfen.

 

So ist es richtig:
Auch hier gilt: ab damit in den Restmüll. Abdeckplanen sind schließlich keine Verpackungen. Schlimmer aber: Für die Sortieranlage sind sie viel zu groß, sodass sie sich in den Maschinen verhaken können.

Lebensmittel und Essenreste

Natürlich haften selbst dann noch einige Reste am Rand des Joghurtbechers, wenn dieser ausgekratzt worden ist. Kein Problem für die Sortieranlage und für das Recycling. Unappetitlich wird es allerdings bei so allerlei Vergangenem: der aufgedunsene Sahnebecher, das eingeschweißte, inzwischen grüne Schnitzel oder das vergessene, in Folie gewickelte Butterbrot. Auch nicht schön: der nur halb verspeiste Döner. Alles keine Seltenheit in einer Sortieranlage.

 

So ist es richtig:
Angesichts der hohen Lebensmittelverschwendung wäre es schön, wenn es gar nicht erst dazu käme, dass Essen in den Kühlschränken hierzulande vergessen würde. Aber wenn es dann doch vorkommt und die Lebensmittel wirklich abgelaufen und ungenießbar sind, dann am besten die Verpackung entfernen und die Lebensmittel in den Bio-Müll und die Verpackungen in die Gelbe Tonne werfen. Falls selbst das Auspacken zu unangenehm ist: Dann, aber auch nur dann, wandert die Packung samt Inhalt in den Restmüll. Und klar, wo es keine Biotonne gibt, gehören verdorbene Lebensmittel und Essensreste direkt in den Restmüll. Wer unsicher in Sachen Biomüll ist, dem helfen auch die kommunalen Abfallberatungen.

Feuerlöscher

Ganz klar: Feuerlöscher können Leben retten. Werden sie jedoch falsch in der Gelben Tonne/dem Gelben Sack entsorgt – und das kommt leider vor –, schadet das nicht nur der Umwelt, sie können auch zur Gefahr werden. Denn alte Feuerlöscher, die noch unter Druck stehen, können explodieren. Aus gutem Grund ist daher die Entsorgung über sämtliche Hausmüll-Tonnen streng verboten.

 

So ist es richtig:
Logisch: Nur ein Feuerlöscher, der funktioniert, tut, was er tun soll: im Notfall Hab und Gut und Leben retten. Deshalb ist es enorm wichtig, benutzte wie auch alte bzw. abgelaufene Feuerlöscher zu entsorgen. Fachgerecht versteht sich! Denn z. B. alte Feuerlöscher enthalten umweltschädliche Löschmittel – ganz zu schweigen von der Explosionsgefahr. Wohin also damit? Häufig können Feuerlöscher beim Wertstoffhof abgegeben werden, in manchen Fällen werden hier Gebühren für die Entsorgung erhoben. Am besten erkundigst du dich also vorher, ob und unter welchen Bedingungen Feuerlöscher angenommen werden. Weiterhelfen können dir die Abfallberater*innen deiner Kommune. Hier findest du die richtigen Ansprechpartner*innen​​​​​​​.

Fazit: Mülltrennung mit der Gelben Tonne und dem Gelben Sack

Selbst wenn manch ein Fehlwurf amüsant erscheinen mag, bedeutet jeder falsch entsorgte Müll für die Mitarbeiter*innen in der Sortieranlage und für die Sortierung einen deutlich höheren und unnötigen Aufwand. Das heißt auch: Das Recycling von Verpackungen wird schwieriger und manchmal ganz unmöglich. Was auch immer die Gründe für die Fehlwürfe sein mögen – ob Unwissen, Bequemlichkeit oder Gedankenlosigkeit: Die Natur dankt es uns, wenn wir beim Mülltrennen kurz mal unseren Kopf einschalten.