Recyclingkreislauf Kunststoff im Überblick

Gerade bei Kunststoffabfällen lohnt sich das nachhaltige Recycling, denn für die Herstellung von Kunststoffen werden große Mengen Primärrohstoffe, wie wertvolles Rohöl, verwendet. Werden Verpackungen aus Kunststoff hingegen von den Verbraucher*innen richtig getrennt, können die Materialien wiederverwendet werden und als Sekundärrohstoffe effizient Ressourcen einsparen.

 

Pro Tonne Recyclingkunststoff lassen sich bis zu 3,2 Tonnen Treibhausgase im Vergleich zu neu hergestelltem Kunststoff einsparen. In der Kreislaufwirtschaft werden die Verpackungen gesammelt, sortiert und dem Recycling zugeführt. So werden aus Verpackungsabfällen aus Kunststoff und vermeintlichem Plastikmüll hochwertige Kunststoffprodukte hergestellt.

Wie recycelt man Kunststoff?

Die Recyclingquote für Kunststoffverpackungen liegt derzeit bei 58,5 Prozent. Nahezu 60 Prozent aller Verpackungen, die durch die dualen Systeme in der Gelben Tonne und im Gelben Sack gesammelt werden, werden bereits recycelt.

 

Das Recycling von Kunststoffen ist dank moderner Recyclinganlagen heute effizient und nachhaltig möglich. Rohstoffe wie Polyethylen (PE), Polypropylen (PP), Polystyrol (PS) und Polyethylenterephthalat (PET), wie es beispielsweise bei der Herstellung von Flaschen für Getränke verwendet wird, können so verwertet werden und bleiben dem Rohstoffkreislauf erhalten.

Recycling von Kunststoffverpackungen

Beim werkstofflichen Recycling werden Kunststoffverpackungen mechanisch aufbereitet, die chemische Struktur bleibt unverändert. Für einen solchen Prozess geeignet sind sortenrein sortierbare Kunststoffe wie Polyethylen (PE), Polypropylen (PP), Polystyrol (PS) und Polyethylenterephthalat (PET). Sie können zu Rezyklaten aufbereitet werden, die mit Neuware qualitativ vergleichbar sind. Das Verpackungsgesetz schreibt vor, dass ab 2022 für mindestens 63 Prozent der Kunststoffverpackungen eine werkstoffliche Aufbereitung sicherzustellen ist.

Schritte des Recyclingkreislaufs

1. Sammeln und Sortieren der Kunststoffverpackungen

Leere Verpackungen aus Kunststoffen gehören in die Gelbe Tonne bzw. in den Gelben Sack  (regionale Ausnahmen sind möglich, z. B. Wertstofftonne). Sie werden in der Sortieranlage mit Nahinfrarotscannern nach Kunststoffarten separiert. Verpackungen, die aus jeweils nur einem Kunststoff hergestellt wurden, liegen nach der Sortierung als Monofraktionen (PE, PP, PS, PET) vor.

2. Zerkleinern und Trennen der Altkunststoffe

Nach der Grobsortierung werden die Altkunststoffe zerkleinert, gewaschen und nach Materialdichte getrennt. Als Trennmedium wird im Regelfall Wasser genutzt, dessen Dichte sich durch die Zugabe von Salzen oder das Zumischen anderer Flüssigkeiten (z. B. Alkohol) gezielt verändern lässt. Ziel ist es, anschließend einen störstoffbefreiten, sortenreinen Kunststoff zur Weiterverarbeitung zu nutzen.

3. Trocknen und Umschmelzen der Kunststoffteile

Nach dem Trocknen werden die Kunststoffteile in einem Extruder geschmolzen und dann zu Granulat verarbeitet.

4. Verarbeitung zu Rezyklat

Mit dem Granulat steht ein neuer Rohstoff zur Verfügung, der für die Herstellung neuer Produkte geeignet ist. Die Anwendungsmöglichkeiten von Rezyklaten sind vielfältig. Beispielsweise können Kabeltrommeln, Rohre, Folien, Transportkästen und Balkonkästen daraus gefertigt werden.

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