90 Prozent der Deutschen wissen: Das richtige Trennen von Verpackungen und Restmüll in Privathaushalten ist eine wichtige Voraussetzung für das Recycling gebrauchter Verpackungen. Das ergibt eine aktuelle YouGov-Umfrage im Auftrag der Initiative „Mülltrennung wirkt“. Trotzdem: Durchschnittlich 30 Prozent der in der Gelben Tonne und im Gelben Sack gesammelten Materialien sind falsch entsorgte Abfälle. Sie erschweren oder verhindern sogar das Recycling. „Jeder Haushalt kann jeden Tag etwas für den Umweltschutz tun – mehr als viele denken. Wirklich jede Verpackung, die korrekt entsorgt im Wertstoffkreislauf ankommt, zählt“, erklärt Axel Subklew von der Initiative „Mülltrennung wirkt“. Die Grundregel für richtige Mülltrennung ist einfach: In die Gelbe Tonne oder den Gelben Sack gehören ausschließlich gebrauchte und restentleerte Verpackungen, die nicht aus Papier, Pappe, Karton oder Glas sind. Einzelne Verpackungsbestandteile sollten voneinander getrennt entsorgt werden.
Rohstoffe und Ressourcen schonen
Entsorgen Verbraucher*innen Leichtverpackungen aus Kunststoff, Aluminium, Weißblech und Verbundmaterialien wie Getränkekartons konsequent in die Gelbe Tonne oder den Gelben Sack, können sie recycelt und zu neuen Produkten verarbeitet werden. Aus Kunststoffverpackungen entstehen zum Beispiel Folien, Blumentöpfe oder Farbeimer. Auch Aluminium ist ein langlebiger Rohstoff: Noch heute sind etwa 75 Prozent des seit 1888 produzierten Aluminiums im Umlauf. Altpapier gehört in die blaue Tonne. Das Recycling ist hier äußerst effektiv: Papierfasern können bis zu siebenmal wiederverwendet werden. Das spart Energie und Rohstoffe wie Wasser und Holz. Die Papier-, Karton- und Pappenproduktion in Deutschland verwendet über 79 Prozent Recyclingpapier. Leere Glasflaschen und -behälter kommen in die Sammelcontainer für Altglas. Glasscherben können ohne Qualitätsverlust beliebig oft eingeschmolzen werden. Neue Glasflaschen bestehen zu 60 Prozent aus Altglas, Grünglas sogar aus bis zu 90 Prozent.
CO2-Emissionen verringern
Das Öko-Institut in Freiburg hat berechnet, dass durch das Recycling von Verpackungen aus der Gelben Tonne und dem Gelben Sack, aus Glas sowie aus Papier, Pappe und Karton in Deutschland jährlich rund 3,1 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente eingespart werden. Das entspricht den Treibhausgasemissionen einer Stadt in der Größe von Bonn im gleichen Zeitraum. So verringert der Einsatz von Altglas bei der Herstellung von neuem Verpackungsglas den CO2-Ausstoß um mehr als ein Drittel. Jede Tonne Recyclingkunststoff, die statt vergleichbarer Neuware eingesetzt wird, vermeidet zwischen 1,5 und 3,2 Tonnen klimarelevanter Treibhausgase (CO2-Äquivalente).
Energie einsparen
Rohstoffe aus der Natur zu gewinnen, verbraucht viel Energie. Dagegen spart der Einsatz von Recyclingrohstoffen aus Verpackungen Energie ein. So verbraucht die Herstellung von Recyclingpapier nur etwa ein Drittel der Energie, die für die Produktion von Papier aus Frischfasern aufgewendet werden muss. Das Recycling von Aluminium spart bis zu 95 Prozent der Energie ein, die für die Primärerzeugung von Aluminium notwendig ist. Der Einsatz von Altglas senkt den Energieverbrauch bei der Produktion um rund 20 Prozent im Vergleich zur Produktion von Glas aus Primärrohstoffen.
Kurze Transportwege
Neue Rohstoffe für Verpackungen legen oft lange Transportwege zurück. Das Erdöl für die Herstellung von neuem Kunststoff kommt meist aus Ländern außerhalb Europas. Nachwachsende Rohstoffe für die Herstellung von Papier stammen häufig aus tropischen Holzanbaugebieten oder aus Kanada. Die Quellen für Recyclingrohstoffe aus Verpackungen liegen hingegen quasi vor der Haustür: zum Beispiel in der Gelben Tonne und dem Gelben Sack.
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Pressemitteilung vom 02.06.2021
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